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Ein Projekt der Zahnarztpraxis Rainer Kristek

Werden durch Milch im Tee die Zähne stärker verfärbt?

Der Klassiker: Dieser Beitrag punktet bei Google. Das Thema scheint den Nerv der Leute zu treffen. Darum wollen wir ihn Ihnen auch auf unserer Notdienst-Seite nicht vorenthalten. Zahnverfärbungen sind natürlich kein Notfall, aber manchmal wird man sich ihrer gewahr und denkt sich, wie kann ich das ändern? Weniger Tee trinken?

Gelbe Zähne durch Tee?

Salopp sagt man, jemand hat einen im Tee, denkt dabei aber weniger an die Gerbsäuren, die den Zahnschmelz verfärben lassen und durch die sich der wahre Teegenießer outet. Sein Lächeln zeigt dann nämlich gelbe Zähne. Hilft es, weiße Milch in den Tee zu schütten und die Gerbsäuren dadurch zu neutralisieren? Haben Teetrinker, die ihren Tee mit Milch zu sich nehmen, weniger gelbe Zähnen als solche, die ihn “pur” trinken?

Sebastian Paris leitet auf dem Campus der Benjamin Franklin in Steglitz die Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivmedizin und kann dazu eine Studie anführen, die kanadische Forscher erstellt haben. Sie experimentierten mit menschlichen Testzähnen, die sie 24 Stunden bei 37 Grad (also Körpertemperatur) einmal in einem normalen Teeaufguss und einmal in einem Tee mit Milch legten. Die anschließenden Farbmessungen ergaben, dass die Zähne im Tee mit Milch weniger stark verfärbt waren. Sebastian Paris dazu: Das in der Milch enthaltene Eiweiß Casein ist dafür verantwortlich. Es bindet die Tanine und Polyphenole im Tee. Der positive Effekt der schwächeren Verfärbung durch den Tee wird aber möglicherweise durch die Milch aufgehoben. Polyphenole helfen nämlich gegen Karies, weil sie eine antioxidative Wirkung besitzen. So kann man also leider wie oft im Leben aus wissenschaftlicher Sicht nicht sagen, was besser ist, Milch oder nicht Milch.

Der Rat des Experten

Paris rät allerdings dazu, sich regelmäßig die Zähne professionell reinigen zu lassen. Auch Zähneputzen direkt nach dem Genuss von Tee, Rotwein oder Kaffee kann helfen. Denn die Polyphenole lagern sich auf einem dünnen Häutchen, dem Pellikel, ab und können noch weggeputzt werden, ehe sie sich mit dem Kalzium des Zahnschmelzes verbinden.